Geschichte
bis 1900

Ein­quar­tierungen und Plün­de­run­gen im 17./18. Jahr­hun­dert

An dieser Stelle muss auch an frühere massive und schmerzliche finanzielle Verluste von Großweier erinnert werden:

War schon im Jahre 1675 im Zuge des Turenne-Feldzuges die Kirche geplündert, die gesamte Innenausstattung geraubt, der Kirchturm arg beschädigt und das Pfarrhaus niedergebrannt worden, so hatte man Ende des 18. Jahrhunderts erneut vor allem durch Einfälle französischer Soldateska schwer zu leiden. Großweier war damals von April 1797 an ein volles Jahr besetzt. Am 25. Juni 1796 überschritt der französische General Moreau den Rhein bei Kehl, lieferte sich Gefechte mit österreichischen Truppen, die zunächst zurück gedrängt wurden.

Überliefert ist eine Kriegskostenrechnung, die Großweier allein für die Zeitspanne vom 22. April 1797 bis 1. Februar 1798 insgesamt 8.007 Gulden kostete. Dabei waren für Fourage, Holz, Lichter, Zehrung und Kosten für Pferde in Rechnung gestellt worden. Weitere gemeindliche Unterlagen weisen bis zum Jahre 1802 insgesamt 17.689 Gulden an Ausgaben für Einquartierungen fremder Truppen, vor allem Franzosen, aus. Aber auch österreichische Truppen waren zu verköstigen, die eigentlich zu den Freunden zählten.