Geschichte
bis 2000

Zweimal wurden Kirchenglocken "eingeschmolzen"

Während des ersten Weltkrieges, im Jahre 1917 mussten die drei größeren der im Jahr 1902 angeschafften Glocken dem Vaterland geopfert werden, wie es wörtlich in den Kirchenakten zu lesen ist: 

Sie wurden eingeschmolzen, vermutlich zu Kanonen oder anderem Kriegswerkzeug. Nur die kleinste Glocke blieb erhalten, die in jener Zeit "armselig bimmelte", wie weiter vermerkt steht. Erst 1922 hielten vier neue Glocken Einzug, den Unterlagen nach finanziert durch Spenden aus Amerika - vermutlich von ausgewanderten Großweierer Bürgern.

Während des 2. Weltkriegs wiederholte sich das Drama mit den Kirchenglocken:

Auch sie mussten wieder abgeliefert werden zum Einschmelzen. Lediglich die kleinste, das "Martinsglöcklein", blieb erhalten. Am 9. Dezember 1953 schließlich konnten wieder vier neue Glocken in die Pfarrkirche Sankt Martin Einzug halten, die bis auf den heutigen Tag das Geläut bestimmen. Die größte ist die "Christusglocke" mit einem Gewicht von 16 Zentnern, gefolgt von der "Marienglocke" mit neun Zentnern. Die jeweils vier Zentner wiegenden Glocken "Sankt Josef" und "Sankt Martin" vervollständigen das Läutewerk der Pfarrkirche. Die letztere trägt die Namen des Schutzpatrons, des heiligen Martins von Tours.

Woher die Schenkung für die Kirche Großweiers stammt, ist ebenso wenig überliefert wie das Gründungsdatum selbst. Die erste, urkundlich nachweisbare Kirche brannte um das Jahr 1560 ab, wie der damals hier herrschende Seldenecker im Amtslagerbuch des Jahres 1564 vermerken ließ.