Geschichte
bis 1900

Die Sel­den­ecker läu­ten "neue Zeit" ein

Mit dem Geschlecht derer von Seldeneck kehrt in Großweier so etwas wie eine neue Zeit ein.

Die offensichtlich auf Gewinnstreben ausgerichteten neuen Herren bewohnten weder die Wasserburg noch bewirtschafteten sie ihre Güter selbst. Dies belegt unter anderem ein Eintrag im Amtslagerbuch des Jahres 1564, worin es heißt: "Den Bauern im Dorf Croßweyer zum Bauern verliehen den Meierhof (das heutige Gasthaus "Hirsch"), der Burg gehörenden Äcker und Matten samt Vieh und Viehhof für zehn Jahr". Aus dem Jahr 1571 taucht eine Art Fronordnung auf, die aber wohl schon früher erlassen worden war. Hierin heißt es: "... Es sind alle inwohnenden Burger und Burgerinnen mein leibeigen, haben alle ihren freien Zug, außer drei". Danach ist von "Laibfall" die Rede, denn sie seien "alle miteinander schuldig zu fronen, so oft und so dick man ihrer bedürfe". Weiter steht geschrieben, dass "Witwen nicht fronen" müssten, wenn sie "alt und betagt" waren, dafür aber jährlich einen Gulden an die Herrschaft zu zahlen hätten.