Geschichte
bis 1900

Miss­ern­ten und nach­fol­gen­de Not­zei­ten

Drei Missernten hintereinander (1845-1847) verursachten vor allem bei der Landbevölkerung zunehmende Not und es herrschte besonders bei den ärmeren Schichten Hunger.

Befehle von übergeordneten Stellen brachten auch den Großweierer Gemeinderat dazu, immer mehr Einschränkungen zu verordnen. So wurde sogar das Laubsammeln im Wald verboten, im Jahre 1848 musste eine "Brodkontroll-Kommission" gebildet werden, wie es wörtlich heißt. Sie bestand aus dem Bürgermeister, zwei Gemeinderäten und einem Gendarmen.

Diverse Eintragungen im Kontrollbuch zeigen, dass sowohl "zu leichtes Brod" als auch schlechte Qualität vorgefunden wurden. Das so beanstandete Brot wurde vom Gendarmen beschlagnahmt, die Bäcker Isidor Bürgle und Joseph Ganter zu Geldstrafen von jeweils zwei Gulden verdonnert.Am 11. März 1847 beschloss der Gemeinderat, den "Ortsarmen" und "Nothdürftigen" 800 Gulden bereitzustellen, damit sie Kartoffeln kaufen können. An anderer Stelle hatte der zu jener Zeit amtierende Bürgermeister, Johann Mack, vermerkt, dass die offensichtlich von der Gemeinde beschafften Saatkartoffeln aufgegessen worden waren. Unter dem 15. März 1847 stimmte die Gemeindeversammlung mit ihren insgesamt 86 stimmberechtigten Mitgliedern zu, diese zuvor genannten 800 Gulden bereitzustellen, wobei lediglich vier dagegen stimmten.